Samstag, 30. Januar 2016

Einfühlungsvermögen - ein Schlüssel für Freundschaft und Zuneigung

Das Thema "Freundschaft" ist denke ich sehr wichtig oder grundlegend, wenn man sich für Pferde interessiert oder sogar ein Pferd kauft bzw. hat.  
Ich könnte auch sagen "besitzt", doch gerade hier im Zusammenhang mit diesem Thema, wäre das Anstoß für eine weitere Auseinandersetzung der Bedeutung des Wortes. Kann ich einen Freund "besitzen"? Auch wenn das Wort in der Umgangssprache nicht philosophisch genutzt wird, haben Worte eine Bedeutung und Schwingung. 


Wer also ein Pferd hat oder den Umgang pflegt (ich erinnere mich an meine Mädchen-Träume) sucht einen Partner, Freund, einen Gefährten. Doch, dass unser Verhalten diesen Pferden gegenüber oftmals gar nichts mit Freundschaft, Achtsamkeit, Vertrauen zu tun hat, merken wir gar nicht (leicht). (Leider reden sie nicht, beschweren sich nicht und schreien nicht auf, wenn`s schmerzt.) Es ist so selbstverständlich (in unserer Welt, in der Gewalt mehr in den Nachrichten vorherrscht, als positive freudvolle Meldungen), dass Menschen oft glauben, sie seien die Krone der Schöpfung mit allen Rechten, alles zu dürfen und dass sie schon genug wüssten und Fehler nur die anderen machen. (Ich übertreibe ein bisschen. Aber wenn ich in mich hinein horche und diese Kronen-Überheblichkeit einmal außen vor lasse, kann ich oft genug - insgeheim - zugeben, dass ich kaum übertreibe, denn die Auswirkungen finden sich schon in winzigen Kleinigkeit. Doch dazu komme ich noch.)

Und wenn wir nicht so oft es geht darüber nachdenken und uns reflektieren, merken wir gar nicht, wie wir uns Freunde (Freundschaft) vergraueln.

Ich möchte in das Thema Freundschaft mit einer ganz wunderbaren Beschreibung einsteigen. Vielleicht erkennt ihr sie? Ich habe sie an manchen Stellen ein wenig vom Original abgewandelt, damit sie hierher passt. Ursprünglich ging es nicht um ein Pferd. Aber weißt du was? Es ist total egal, was ich einsetze, es passt einfach. Du wirst sehen. Es erklärt einfach so gut, was Freundschaft - was Vertrautheit ist.

Vom Zähmen zur Vertrautheit

Samstag, 16. Januar 2016

Verständnis von "Vorwärts" in der Bewegung des Pferdes in Bezug auf die Ausbildung zur Tragfähigkeit

VORWÄRTS


Unter Vorwärts versteht man im Allgemeinen Raumgewinn - die Bewegung nach vorn, um sich fortzubewegen.

Jedoch kann hier in Bezug auf die Art der Bewegung eine Unterscheidung oder eher gesagt eine Einstufung vorgenommen werden - nämlich in Bezug auf eben diesen Raumgewinn. Aktivität oder Vorwärts in der Bewegung ist in mehreren "Stufen" möglich.

Vorwärts braucht nicht zwingend Raumgriff. Aber Vorwärts braucht zwingend die Aufwärts-Tendenz in der Bewegung - dass der Schwung der Hinterhand bis zum Kopf bzw. Genick hindurchfließt. Ich wünsche mir von meinem Pferd, dass es mich spannungsfrei trägt. Dafür braucht es einen starken und locker schwingenden Rücken. Ist dieser verkrampft und festgehalten, schwingt er nicht und ich sitze dem Pferd lastend im Rücken. Damit mich mein Pferd in die Bewegung mitnimmt und nicht als Last empfindet, ist mein stetes Ziel ein losgelassenes Pferd, dass sich locker und frei bewegt. Da ich eben auf dem Rücken sitze, versuche ich immer die freie schwingende Bewegung im Rücken zu erhalten. Dann spüre ich auch, wie die Hinterhand den Rücken in der Bewegung mitnimmt - in Schwingung setzt. Ein Schwingen meint hier ein lockeres an und abspannen der Muskulatur und die freie, unverkrampfte, harmonische Bewegung des Rumpfes.

Stellen wir uns ein Tanzpaar vor:
Sie können in lebhaftem Rhythmus über die Tanzfläche fliegen -
sie können aber auch fast auf der Stelle tanzen ohne dabei still zu stehen, an Harmonie oder Aktion in der Bewegung zu verlieren, oder? Solange sie im Rhythmus bleiben, solange sie aktiv sind, ist jeder Schritt genauso wertvoll und elegant (je perfekter das Paar im Können und als Team).