Samstag, 30. Mai 2015

Es geht weiter: Foto-Strecke "Schule dein Auge"


Liebe Reiter/Innen, Interessierte und Wissbegierige,
ich möchte in der kommenden Zeit die Projekt-Idee der Fotostrecke „Schule Dein Auge“ starten. Hiermit informiere ich Dich, worum es dabei geht, wie Du ein Teil davon sein kannst und was die Inhalte sein werden.

Worum es dabei geht:

Ich habe bereits in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema im Blog von „Fühlend Reiten“ (http://fuehlend-reiten.blogspot.de/2015/04/interesse-einer-foto-strecke-schule.html) erwähnt, dass es mich desöfteren wundert, welche Fotos bspw. auf Facebook gepostet oder in Verkaufsanzeigen präsentiert werden. Fotos, bei denen ich mich frage, warum man dieses gewählt hat oder warum man bestimmte (ich will mal provokativ sagen) Mängel derart herzeigt. Es wäre einfach, sich ein Foto vor der geplanten Veröffentlichung genau anzuschauen und abzuwägen, ob der getroffene Moment sozusagen sehenswert ist. Hier beginnt das Thema für dieses Projekt. „Schule Dein Auge“! Vielleicht siehst Du den schönen Moment darin, den Du mit deinem Pferd hattest. Vielleicht sind Hintergrund, Farbe, Schärfe gut gelungen. Ich möchte hiermit anregen, auch auf Ausbildungspunkte in Bezug auf das Pferd und den Reiter zu schauen, damit ich nicht veröffentliche, wo man sieht, wie ich hinter der Bewegung bin, mein Pferd stark auf der Vorhand oder mit einem Hohlkreuz läuft, schief also ohne Balance longiert wird oder sich im Genick verwirft und v.m.
Ich weiß, dass es wohl kaum das perfekte Bild gibt, jedoch sehe ich immer wieder Bilder, die mir persönlich peinlich wären. Solche Bilder dienen mir nur für meine eigene Reflexion. Nicht um sie zu teilen oder dann nur, um mit ihnen zu lernen, welcher Punkt erarbeitet und gefestigt werden müsste.
Ich möchte hiermit anregen, in unserer Zeit der einfachen Möglichkeiten Fotos zu schießen, diese konstruktiv zu nutzen, um ein Feedback zu bekommen - für mich selbst. Und sehen bzw. einschätzen zu lernen, was auf dem Foto noch nicht so gut ist. Dieses Foto-Feedback gibt mir zwar einerseits nur den Moment der Aufnahme wider, der ungünstig getroffen sein kann, jedoch hilft er mir einzuschätzen, ob mein Gefühl in der Einheit mit dem Pferd richtig war. Ich kann einschätzen, ob das Pferd sich losgelassen bewegt hat oder ich nur so überwältigt vom Galopp war (bswp.).
Wer mich und meinen Blog kennt, weiß, dass mir das Thema Reflektion und kritische Selbsteinschätzung sehr wichtig sind, um daran und damit zu wachsen. Wir sind es dem Pferd schuldig, denke ich. Ein mir ebenso wichtiges Thema geht hiermit Hand in Hand: lerne
die Hintergründe (Theorie) zu verstehen, warum ein Pferd gut auf das Reiten vorbereitet werden muss, um gesund zu bleiben, welche Faktoren wichtig sind und wie ich so reiten kann, dass ich dem Pferd nicht schade.

Es geht also darum, konstruktiv einerseits Positives zu erkennen und zu sehen, wo es noch Baustellen gibt. Ich möchte anregen, erkennen und sehen zu lernen, was die Theorie in der Pferdeausbildung und dem pferdegerechten Reiten beinhaltet. Es soll darum gehen, die biomechanischen Zusammenhänge anzuwenden, zu sehen, um unser Auge dann auch besser in der Bewegung, in der Praxis mit dem Gefühl zu verbinden und so besser, feiner und direkter einzuwirken.
Es geht darum, an einem sich nicht bewegenden Bild sehen zu lernen, um das Auge für die Bewegung zu schulen und die Theorie am Pferd wiederzuentdecken.
Meine Hoffnung ist, dass mehr Menschen den Unterschied zwischen sehr spektakulären Bewegungen (wie auf Turnieren) lernen einzuschätzen und zu sehen, was bspw. echte Versammlung ist, was erzwungene Aufrichtung oder Trabaktion ist. Damit irgendwann nicht mehr gejubelt wird, bei einem Pferd mit schmeißenden Vorderbeinen, dass aber seine Hinterhand nicht mitnimmt oder sein Rücken dabei nicht trägt ...

Es geht ersteinmal nicht darum, Details zu diskutieren, die viel Erfahrung voraussetzen. Sondern darum, die Basis an theoretischem Hintergrund mit dem Auge zu verknüpfen.


Ich weiß, es ist vielleicht schwer genau nachzuvollziehen, was ich meine, wenn ich keine konkreten Bilder als Beispiele zeigen kann.
Leider habe ich schon Bilder von Trainern zu Werbezwecken gesehen, die schlecht gewählt sind, wenn es darum geht, zu zeigen, was man kann. Oder Bilder von Verkaufspferden, wo ich nicht mal die Beschreibung lesen wollte. Auch bei mir selbst fällt es mir immer wieder auf, wenn ich jemanden bitte Fotos zu machen, dass im Anschluss mindestens 2/3 im Papierkorb landen. Sie dienen mir, damit ich sehe, wie es war. Ich merke dann, „ach da müssen wir also wirklich noch dran arbeiten“ oder „oh, ich dachte, es wäre besser“ oder „aus der Position sieht es aber schlechter aus oder „das und das habe ich gar nicht bemerkt“.... Wenn ich zeigen möchte, wo ich mit meinem Pferde stehe oder was wir schon können, muss ich nicht zeigen, was wir noch nicht können oder was in diesem Moment noch nicht so gut war, oder?

Nutze ich Bilder für mich, kann ich Fortschritte sehen und reflektieren, wie echt mein Gefühl war.

Wie kannst Du ein Teil davon sein:

Du bist willkommen, ein Teil davon zu sein.
Wenn Du lernen möchtest. Wenn Du ein Feedback suchst. Wenn Du Dein Wissen mit der Praxis verbinden willst. Wenn Du bereit bist, Fotos von Dir und Deinem Pferd zu teilen (gern anonym, ohne dass man Gesichter erkennt), damit es Grundlagen gibt, mit denen wir die Auseinandersetzung beginnen können. „Schule Dein Auge“ kann nur mit Euren Fotos bestehen, die in konstruktiver Weise Feedback geben, von dem viele lernen und verstehen können.
Gern kannst Du das Projekt weiterempfehlen, teilen und dich einbringen mit Fragen, Deinem Verständnis und Erfahrungen.

Die Inhalte des Projekts „Schule dein Auge“ werden sich folgendermaßen gestalten:
Fotos mit ihren wenn auch ungünstigen Momentaufnahmen werden konstruktiv analysiert und mit theoretischem Hintergrund erklärt, was besser werden kann.
Dabei können Themen aufkommen wie:
- der Sitz des Reiters (ausbalanciert, hinter der Bewegung, rutschendes Bein, schiebendes oder festes Becken)
- Lage und Passform des Sattels
- die Bewegung des Pferdes (in Balance, auseinandergefallen, auf der Vorhand, mit aktiver Hinterhand, untertreten, Rücken aufwölben, Stellung und Biegung)
- der Ausdruck des Pferdes (Maul, Augen, Ohren, Schweif)
- die Gangarten (fleißige Gangart, runder Galopp, steifer Trab)
- Balance und natürliche Schiefe
und vieles mehr
Es kommt auf das Foto an und was Du wissen möchtest, was Du verstehst und erkennen kannst.

Das Projekt will dabei helfen, dass Reiter das Bild eines zufriedenen und korrekt ausgebildeten und gerittenen Pferdes erkennen und zeigen können und verbreiten.


Möchtest Du dabei sein? Dann trage Dich in meinen kostenlosen Newsletter ein, damit Du jeden Schritt und Neuigkeiten brandneu erfährst.
Du findest mich auf www.fühlend-reiten.de
oder auf Facebook unter „Fühlend Reiten“.
Die Plattform wird mein Blog von „Fühlend-Reiten“ sein.

Ich freue mich auf Dich.
Und ich bin gespannt, was daraus wird.

Aus der Idee kann etwas werden – Sei auch Du dabei!


Jayanthi


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nachfolgende Artikel zu diesem Thema:

Auftakt Foto-Strecke "Schule Dein Auge
Foto-Strecke "Schule Dein Auge" Teil 2

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